Pfarrei Herz Jesu

Jahresthema 2022

Zeit für mich und Zeit für dich

Jahresthema 2022
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An einer U-Bahn-Haltestelle in Washington DC spielte an einem verregneten Morgen ein Mann für 45 Minuten auf einer Violine sechs Stücke von Bach. Während dieser Zeit benutzten ca. 2000 Menschen diese Haltestelle. Nach drei Minuten bemerkte ein Passant die Musik. Für ein paar Sekunden verlangsamte er seinen Schritt, um dann schnell weiterzugehen. Sechs Minuten später: Ein junger Mann lehnt sich gegen die Wand, um zuzuhören, dann blickt er auf seine Uhr und setzt seinen Weg fort. Zehn Minuten später: Ein dreijähriger Junge bleibt stehen, aber seine Mutter zieht ihn weiter. Nach einer Stunde: Nur sechs Menschen blieben stehen. Niemand wusste es, aber der Musiker war Joshua Bell, einer der grössten Musiker der Welt. Er spielte eines der schwierigsten Stücke, die je geschrieben wurden auf einer Violine im Wert von 3,5 Millionen Dollar.

Diese Geschichte wirft ein Licht auf unser Leben. Wir haben keine Zeit für schöne Momente und keine Zeit für Gott. Dabei geht er mit uns durch die Zeit. Er hat sich sogar die Zeit genommen, um Mensch zu werden in einem Stall in Bethlehem. Machen wir es doch wie Gott: Nehmen auch wir uns wieder Zeit, um Mensch zu sein.

Matthias

 

Zeit haben, um zu hören und zu fühlen,

Zeit haben, um zu singen und zu spielen

Zeit zum Weinen und zum Lachen

Zeit zu lieben,

Zeit, um glücklich zu sein

Zeit für ein erfülltes Leben!

Beschreibung Kerze

Unser Jahresthema 2022 lautet «Zeit für mich und Zeit für Dich». Die Pusteblume auf unserer Osterkerze ist ein Zeichen für Vergänglichkeit aber auch für einen Neuanfang. Nur, wenn sich die Blüten vom Stil der Pusteblume lösen und weiterfliegen, werden sie sich wieder vermehren.

Wenn wir uns von unserem Alltagsstress lösen und uns Zeit nehmen für uns selbst oder für jemand anderen, dann werden wir sehen, dass auch in uns etwas Neues wachsen kann.

Wir können aufatmen, zur Ruhe kommen, Freude erleben und weiterschenken.

Wenn ich mir in der Hektik des Alltags Zeit für ein Gespräch oder ein Gebet nehme, merke ich, dass ich ruhig werde und die Dinge aus einer anderen Perspektive wahrnehmen kann.  Alles scheint leichter zu werden.

Alpha und Omega – Anfang und Ende – die Zeit dazwischen hat Gott uns auf der Erde geschenkt. Tragen wir dazu bei, diese Zeit mit Achtsamkeit den Mitmenschen, den Tieren und der Natur gegenüber zu leben und die ganze Schöpfung in etwas Friedliches zu verwandeln – so wie sich der Schmetterling von einer Raupe in ein wunderschönes, zartes, verletzliches Wesen verwandelt.

Christiane Kühle-Lemanski